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Wie tief sollte ein Erdkabel liegen?

Erdkabel: wie tief muss ein Stromkabel liegen?

Auch in Gärten ist Stromversorgung meist unverzichtbar. Eine professionelle Lösung ist hier das Verlegen eines unterirdischen Stromkabels, denn es ist unsichtbar und keine Unfallquelle. Dazu müssen Sie aber wissen, wie tief ein sogenanntes Erdkabel liegen muss.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Erdkabel richtig verlegt über Jahre störungsfrei
  • Verlegungstiefe im Garten 60 cm
  • unter Wegen und Straßen 80 cm
  • Verlegung im Leerrohr empfehlenswert
  • Warnband nicht vergessen

Verlegungstiefe wichtig

Bei der Verlegung von Erdkabeln ist die Tiefe wichtig. Sie müssen frostsicher verlegt werden, damit die Kabel bei niedrigen Temperaturen im Winter vor eventuellen Beschädigungen geschützt sind. Frost kann die Kabel langfristig angreifen und zu Kurzschlüssen bis hin zu Stromausfällen führen. Mit der richtigen Verlegetiefe können Sie solchen Ausfallerscheinungen vorbeugen. Ausreichend tief verlegt, können Sie außerdem im Garten weiterhin Ihre gewohnten Grabearbeiten durchführen.

Hinweis: Für Erdkabel gelten die Schutzstandards für Feuchträume. Sie müssen mindestens der Schutzklasse IP 44 entsprechen. Je höher dabei die Zahl ist, desto besser ist das Kabel gegen Nässe geschützt.

Mindesttiefen beachten

Geregelt werden die Mindestverlegetiefen über eine VDE-Norm, welche in DIN und VDE (DKE) definiert wird. Im Außenbereich ist beim Verlegen von Erdkabeln die DIN VDE 0100-520: 2013-06 (VDE 0100-520) zum Errichten von Niederspannungsanlagen zu beachten. Unabhängig von der Bodenbeschaffenheit werden zwei Verlegungstiefen definiert:

Hinweis: Hinter VDE verbirgt sich der Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik.

Garten und freies GeländeGepflasterte Straßen, Wege, Auffahrten, Carports etc.
– Mindesttiefe 60 cm
– vor Bodenfrost geschützt
– hier besteht höhere, dauerhafte, mechanische Belastung
– daher schnellerer Verschleiß und Beschädigungen
– Mindesttiefe 80 cm
Verlegetiefe von Erdkabel unter "normalen" Gartenboden (links) und unter Pflaster (rechts)

In der genannten Norm sind noch weitere Punkte enthalten, um ein Erdkabel fachgerecht zu verlegen wie

  • Verlegung in ausgehobenen Gräben
  • Lagerung auf 10 cm tiefem Sandbett
  • Abdeckung mit ebenfalls 10 cm hohen Sandschicht

Im Prinzip ist auch eine tiefere Verlegung möglich. Allerdings sollte Sie in diesem Fall den entsprechend höheren Aufwand bedenken. Bei der Reduzierung der Tiefe wiederum kann es zu höheren mechanischen Belastungen des Erdkabels kommen, besonders unter Straßen, Wegen und Einfahrten. Durch die erhöhte Druckbelastung treten dann längerfristig Schädigungen am Kabel auf.

Hinweis: Die angegebene VDE ist allerdings auch nicht rechtsverbindlich. Es handelt sich hierbei lediglich um den derzeitigen Stand der Technik. Sie dienen im Prinzip nur als Richtlinie zum Schutz und zur Sicherheit.

Tipps zum Verlegen

Um Schädigungen und Stromausfällen vorzubeugen, reicht es natürlich nicht aus, nur zu wissen, wie tief ein Erdkabel liegen sollte. So verlegen Sie es richtig:

  • Graben etwas tiefer ausheben
  • Kabel auf 10 cm tiefem Sandbett lagern
  • Erdkabel locker ohne Zugbelastung auslegen oder rollen
  • alternativ ein Kabelschutzrohr (Leerrohr) verwenden
  • Kabel durch Leerrohr ziehen
  • für Leerrohr Isolierröhren oder einfache Spiralschläuche aus Baumarkt verwenden
  • darüber Warnband mit Aufschrift „Erdkabel“ o. Ä. ziehen
  • anschließend mit 10 cm Sandschicht abdecken
  • nun Graben mit ausgehobenem Erdreich verschließen
Elektriker prüft Anschlüsse im Garten

Hinweis: Alle Abschluss- und Installationsarbeiten am Stromkabel sollten nur von einem Fachmann ausgeführt werden.

Häufig gestellte Fragen

Welche Kabelarten finden beim Verlegen eines Erdkabels Verwendung?

Normal sind dreiadrige Erdkabel und eine Querschnittsfläche von 1,5 mm² ausreichend. Planen Sie jedoch zusätzliche Geräte anzuschließen, dann ist eine fünfadrige Leitung und eine Querschnittsfläche von 2,5 mm² ratsam. So kann auch verhindert werden, dass später noch ein zusätzliches Kabel verlegt werden muss.

Welche Vorteile hat die Verwendung von Leerrohren?

Einerseits bieten Leerrohre noch einen zusätzlichen Schutz für das Erdkabel vor Witterung, Nagetieren und großem Druck durch Pflanzenwurzeln. Falls das Erdreich nachsacken sollte, können ebenfalls Schädigungen am Kabel verhindert werden. Weiterhin lässt sich bei einem Defekt der Leitung das Kabel ohne großen Aufwand leicht und schnell austauschen. Es müssen keine erneuten Grabungsarbeiten erfolgen. Bei der Verlegung eines weiteren Leerrohres können Sie zudem zu einem späteren Zeitpunkt ohne viel Aufwand ein weiteres Kabel ziehen.

Warum sollte man ein Warnband unter keinen Umständen vergessen?

Warnbänder bestehen aus einem langlebigen Material. Sie zeigen an, wo ein Erdkabel verläuft, und schützen es so vor Beschädigungen bei Grabearbeiten. Alternativ können auch Kabelhauben Verwendung finden. Diese erfüllen die Funktion des Warnbandes und schützen aber gleichzeitig das Erdkabel vor Beschädigungen. Mittels Schnellarretierung lassen sie sich einfach aneinanderfügen.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.

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