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Phacelia vermehren - Titel

Phacelia durch Samen vermehren | Säen & Pflegen

Die Bienenweide (Phacelia) begeistert Hobbygärtner und Bienen gleichermaßen. Ihre Blüten sind dekorativ, interessante Nahrungsquelle für Insekten und darüber hinaus ideal als Gründüngungspflanze geeignet. Das Vermehren der Phacelia gestaltet sich einfach und unkompliziert.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Phacelia ist grundsätzlich eine einjährige Pflanze
  • neigt jedoch stark zur Selbstaussaat, verwildert im Garten
  • Aussaat als Bienenweide, Kräuterwiese oder zur Gründüngung
  • Aussaatzeitpunkt von Nutzungsart bzw. Verwendungszweck abhängig

Saatgut

Saatgut bekommt man im Fachhandel unter den Namen Bienenfreund, Bienenweide und Büschelschön. Meist wird es in Großpackungen von bis zu einem Kilogramm angeboten. Allerdings bleiben die Samen bis zu fünf Jahre keimfähig, sodass bei Bedarf an bereits verblühten Flächen entsprechende Nachsaaten ausgebracht werden können. Auf eine Fläche von etwa 50 Quadratmetern rechnet man 200 g Saatgut. Falls möglich, kann man das benötigte Saatgut auch von bereits vorhanden Pflanzen ernten und im nächsten Frühjahr an Ort und Stelle aussäen.

Tipp: Phacelia vermehren sich auch selbst über ihre Samen, wenn man sie nur stehenlässt.

Aussaat-Zeitpunkt

Der richtige Zeitpunkt für die Aussaat hängt in der Regel davon ab, ob man mit der Phacelia ausschließlich Insekten in den Garten locken möchte oder dem Nutzgarten eine Gründüngung gönnen möchte. Grundsätzlich ist die Aussaat von April bis September möglich, in sehr milden Lagen teilweise auch schon im März. Die Gefahr von Bodenfrösten sollte auf jeden Fall nicht mehr bestehen. Für die Nutzung als Insektenweide ist es ratsam, im April mit der Aussaat zu beginnen. Möchte man dagegen dem Gemüsegarten etwas Gutes tun, dann sollte man erst nach der Gemüseernte säen.

Phacelia Samen
Quelle: Patrick Alexander from Las Cruces, NM, Phacelia coerulea – Flickr – aspidoscelis, bearbeitet von Plantopedia, CC0 1.0

Der richtige Standort

Was den Standort für die Aussaat betrifft, kann man kaum etwas falsch machen, so lange er sonnig bis halbschattig ist. Auch in Bezug auf die Bodenbeschaffenheit ist Phacelia anspruchslos. Sie gedeiht auf sandigen Untergründen ebenso gut wie auf sauren. Zudem kann sie magere und trockene Böden verbessern. Selbst auf eher schwierigen oder brach liegenden Flächen kann der Bienenfreund gepflanzt werden. Einzig und allein lehmige und staunasse Böden sind für die Aussaat nicht geeignet.

Hinweis: Diese hübsche Pflanze lässt sich auch gut im Kübel, Balkonkasten oder anderen Pflanzgefäßen kultivieren.

Aussaat-Anleitung

Bevor man die Phacelia vermehren bzw. säen kann, muss der Boden entsprechend vorbereitet werden. Man lockert ihn gründlich auf und glättet ihn anschließend mit einer Harke. Letztendlich sollte er feinkrümelig sein. Nun kann gesät werden.

  • Saatgut dieser Pflanzen relativ fein
  • deshalb vor dem Säen mit etwas Sand vermischen
  • Aussaat dadurch wesentlich einfacher und gleichmäßiger
  • breitwürfig auf der betreffenden Fläche ausbringen
  • bei sehr großem Unkrautdruck dichter säen
  • gilt auch für späte Aussaaten im Sommer
  • nach dem Säen leicht einharken
  • Saattiefe etwa ein bis zwei Zentimeter (Dunkelkeimer)
  • gegebenenfalls kurz drüber walzen
  • angießen und bis zum Aufgehen der Saat feucht halten
  • später auch die Jungpflanzen nicht vertrocknen lassen

Tipp: Für eine Kübelhaltung kann man normale Gartenerde mit etwas Sand oder torffreier Blumenerde mischen und dann das Saatgut auf die gleiche Weise wie im Beet ausbringen.

Keimdauer

Die Saat vom Bienenfreund keimt nur in einem gut vorbereiteten Boden von feinkrümeliger Struktur. Wird es einfach auf einer beliebigen Fläche verteilt, beispielsweise zwischen verschiedenen Unkräutern oder auf dem Rasen, beeinträchtigt das die Keimung oder sie bleibt aus. Die Dauer bis zur Keimung ist bei hohen und niedrig wachsenden Sorten ähnlich und beträgt bei einer Bodentemperatur von durchschnittlich 15 Grad etwa 10 bis 15 Tage. In der Regel blüht die Phacelia je nach Standort und Witterung etwa fünf bis sieben Wochen nach der Aussaat.

Bodenverbesserung durch Gründüngung - Rainfarn-Phazelie
Rainfarn-Phazelie (Phacelia tanacetifolia)

Tipp: Die Phacelia können Sie auch sehr gut als attraktive Zwischensaat auf bereits abgeernteten Gemüse-Hochbeeten vermehren.

Anschließende Pflege

Bienenfreund ist trockenheitsverträglich und leicht zu pflegen:

  • bis zur Keimung feucht halten
  • ansonsten nur bei extremer Hitze und Trockenheit gießen
  • Exemplare im Kübel oder Blumenkasten entsprechend häufiger
  • Düngung im Beet ist nicht erforderlich
  • im Topf von Zeit zu Zeit etwas Flüssigdünger verabreichen
  • gedüngte und fette Böden abmagern
  • ggf. Selbstaussaat verhindern: verwelkte Blüten abschneiden oder abmähen

Hinweis: Auch wenn diese Pflanzen im Beet in der Regel nicht gedüngt werden müssen, kann hin und wieder etwas Kompost die Blüte üppiger ausfallen lassen.

Häufig gestellte Fragen

Wie erntet man die Samen der Bienenweide?

Sind sie reif, springen die zweispaltigen, braunen Kapselfrüchte bei Berührung leicht auf. Sofort sind die Samen sichtbar und lassen sich leicht herausschütteln. Nach dem Trocknen können sie dann im nächsten Frühjahr ausgesät werden. In der Regel reift die Saat vom Bienenfreund ungleichmäßig. Unreife Samenkörner sind generell nicht keimfähig, sie reifen auch nicht nach. Das Saatgut dieser Pflanzen ist generell kälte- und frostempfindlich. Bei Temperaturen unter minus fünf Grad sterben sie ab.

Gibt es bei der Aussaat in Bezug auf die Fruchtfolge etwas zu beachten?

Die Fruchtfolge stellt für die Bienenweide überhaupt kein Problem dar. Da sie mit keinen anderen Kulturpflanzen verwandt ist, kann sie problemlos als Zwischensaat in alle erdenklichen Fruchtfolgen eingebunden werden.

Warum sollte man die Phacelia als Gründüngungspflanze aussäen?

Dafür gibt es mehrere gute Gründe. Einerseits nutzt sie mit ihrem dichten Wurzelwerk Nährstoffvorräte im Boden, die sie dann nach dem Verrotten an die Nachfolgekulturen weitergibt. Der große Anteil im Boden verbleibenden organischen Materials erhöht den Humusgehalt und dadurch auch die Ertragsfähigkeit. Bodenstruktur und -fruchtbarkeit bleiben erhalten oder werden verbessert. Zudem beschatten die Pflanzen den Boden und können Unkräuter wirksam unterdrücken, was wiederum das Pflegen erleichtert.

Autor
Maria liebt die exotische Pflanzenwelt. Neben ihrem Zitronenbaum "John Lemon" findet man bei ihr Zuhause unter anderem auch ein Avocado-Bäumchen und eine Ananas-Pflanze.

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