Mönchspfeffer im Garten: Pflege von A-Z
Der Mönchspfeffer ist ein attraktiver Halbstrauch, dessen Blüten bei Insekten sehr beliebt sind. Die Pflanzen sind in der Pflege nicht übermäßig aufwendig und stellen nur geringe Ansprüche hinsichtlich des Standortes.
Auf den Punkt gebracht
- Mönchspfeffer bevorzugt vollsonnige, mäßig feuchte und nährstoffreiche Standorte
- Strauch sollte im Frühjahr gedüngt werden
- Rückschnitt erfolgt im Frühjahr
- vermehrt wird der Halbstrauch über Samen oder Stecklinge
- im Winter sollte der Strauch vor zu viel Feuchtigkeit geschützt werden
Inhaltsverzeichnis
Standort
Der Mönchspfeffer kommt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und ist bis zum Schwarzen Meer verbreitet. Er bevorzugt vollsonnige und warme Standorte. Ideal ist ein Standort etwa an einer Mauer, da die zusätzlich Wärme speichert und diese in der Nacht wieder an die Umgebung abgibt. Zusätzlich sollte der Platz auch vor Wind geschützt sein. Vor allem im Winter setzten windige Plätze den Pflanzen zu.
Substrat
Das ideale Substrat für den Mönchspfeffer ist eine magere Kräutererde. Der Halbstrauch stellt sonst nur wenige Anforderungen an den Boden.
Geeignete Erde:
- alkalisch
- durchlässig
- steinig bis sandig
- nährstoffreich
- humos
Im Topf können Sie eine Kräutererde verwenden. Achten Sie beim Anbau darauf, dass Sie zuerst eine Drainageschicht aus grobem Lavagestein einfüllen. Im Freiland ist es etwas schwieriger, den richtigen Boden-pH-Wert zu erreichen. Verzichten Sie in erster Linie auf Kalkgaben. Ist der Boden zu stark verdichtet, sollte Sie in das Pflanzloch ebenfalls eine Drainage aus grobem Gestein und Sand einfüllen.
Hinweis: Verwenden Sie beim Gestein keinen Kalkstein und auch keinen normalen Sand, sondern nur Quarzsand. Kalkhaltiges Gestein verändert den pH-Wert und der Boden wird sauer.
Aussaat
Eine Möglichkeit Mönchspfeffer zu vermehren, ist über die Aussaat. Die Pflanzen benötigen jedoch eine Kühlperiode. Daher ist eine Aussaat im Herbst oder zeitigen Frühjahr ideal. Legen Sie die Samen für 24 Stunden in warmes Wasser, damit sie aufquellen. Das beschleunigt eine Keimung. Anschließend können Sie die Samen direkt ins Freiland geben oder in eine Anzuchtschale mit magerer Erde aussäen. Die Samen dürfen nicht mit Erde bedeckt sein, da der Halbstrauch ein Lichtkeimer ist. Drücken Sie die Samen nur leicht an und stellen Sie sie für zwei Wochen kalt. Anschließend kommen Sie an einen warmen Ort. Halten Sie das Substrat während der gesamten Keimzeit immer konstant feucht. Sobald die Jungpflanzen drei bis vier Zentimeter hoch sind, können Sie sie vereinzeln.
Pflanzung
Der Halbstrauch kann einen Durchmesser bis zu drei Meter erlangen. Derartig große Pflanzen sind zwar selten, jedoch bei guter Pflege nicht ausgeschlossen. Durchschnittlich haben die Pflanzen einen Durchmesser von rund einem Meter nach einigen Jahren.
Bei der Pflanzung sollten Sie daher für den Strauch ausreichen Platz einplanen. Er sollte mindestens einen Quadratmeter für sich alleine zur Verfügung haben. Obwohl die Pflanzen mit Trockenheit gut zurechtkommen, sollten Sie vor der Pflanzung den Wurzelballen vor allem bei gekauften Pflanzen für eine halbe Stunde ins Wasser stellen, damit er sich vollsaugen kann. Heben Sie in der Zwischenzeit ein Pflanzloch in der doppelten Größe des Wurzelballens aus. Bei einer Pflanzung im Freiland benötigen Sie meist keine spezielle Erde. Sehr schwere Gartenerde sollten Sie jedoch mit Sand abmischen. Nach dem Einpflanzen gießen sie die Pflanze noch an. Der mediterrane Halbstrauch hat zwar keinen hohen Wasserbedarf, bis er im Boden verwurzelt ist, kann Trockenheit ihm Probleme bereiten.
Gießen
Der Boden um den Mönchspfeffer sollte immer frisch sein. Bei kleineren Pflanzen kann es daher sein, dass Sie noch häufiger wässern müssen. Achten Sie allerdings darauf, dass sich keine Staunässe bildet, denn das vertragen die Pflanzen nicht und sterben schnell ab.
Größere Pflanzen kommen meist ohne zusätzliches Wasser aus. Durch ihre ausladenden Triebe beschatten sie sich den umgebenden Boden selbst, wodurch die Verdunstung gemindert wird. Sie kommen in der Regel mit den Niederschlägen aus. Lediglich bei anhaltender Trockenheit im Sommer sollten Sie gelegentlich durchdringend wässern.
Düngen
Der Halbstrauch hat einen hohen Nährstoffbedarf, was die Bildung von üppigen Trieben fördert. Eine verstärkte Düngung führt jedoch nicht dazu, dass er mehr Blüten austreibt. Eine Düngung muss jedoch zeitig im Frühjahr mit dem Austrieb erfolgen. Düngen Sie zu spät, können die Triebe nicht richtig verholzen und frieren im Winter ab.
Als Düngung im Frühjahr geeignet ist:
- Kompost
- Hornmehl
- abgelagerter Mist
Tipp: Wenn Sie immer wieder den Bereich um die Pflanze mulchen, können Sie auf eine Düngung gänzlich verzichten. Der verrottende Mulch liefert dem Halbstrauch ausreichend Nährstoffe.
Schneiden
Beim Mönchspfeffer ist es wichtig, dass Sie regelmäßig einen Rückschnitt machen. Das fördert die Bildung von Blüten. Er blüht nur an jungen Trieben, weshalb Sie beim Rückschnitt nicht zu zaghaft vorgehen sollten. Der beste Zeitpunkt für den Rückschnitt ist das zeitige Frühjahr. Der Strauch wird dann auf eine Höhe von nur 20 Zentimetern eingekürzt. Wichtig ist, dass sie Triebe, die im Winter abgestorben sind, gänzlich entfernen. Den Rückschnitt können Sie gleich mit einem Formschnitt verbinden. Vor allem ältere Pflanzen sind manchmal nicht mehr so gleichmäßig. Entfernen Sie daher störende Triebe gleich an der Basis. Ein weiterer Rückschnitt ist während der Saison nicht mehr notwendig. Sie können allerdings jederzeit blühende Triebe für die Vase schneiden.
Vermehrung
Neben der Aussaat von Samen lassen sich die Halbsträucher auch gut über Stecklinge vermehren. Die Bewurzelung klappt meist problemlos im Wasser. Trennen Sie dazu leicht verholzte Triebe ab, die mindestens eine Länge von zehn Zentimetern haben. Die Blätter im unteren Bereich entfernen Sie und auch Blüten werden weggeschnitten. Die Triebe stellen Sie in ein Glas mit frischem Wasser. Das Wasser müssen Sie mindestens jeden zweiten Tag wechseln, damit sich keine Fäulnisbakterien bilden. Stellen Sie die Triebe an einem hellen Ort. In der Regel bilden sich innerhalb kurzer Zeit die ersten Wurzeln. Sobald Wurzeln da sind, pflanzen Sie die Stecklinge ein. Warten Sie bei der Bewurzelung im Wasser nicht zu lange mit dem Einpflanzen, da lange Wurzeln die Umsiedelung in die Erde nicht gut vertragen. Alternativ können Sie die Stecklinge auch direkt in einen Topf bewurzeln lassen.
Anleitung zur Bewurzelung im Topf:
- Topf mit Anzuchterde befüllen
- Stecklinge 2 Augen in die Erde stecken
- Erde angießen
- mit transparenter Tüte abdecken
- Topf halbschattig stellen
Nach mehreren Wochen sollten auch die Stecklinge im Topf bewurzelt sein und Sie können sie auspflanzen.
Überwinterung
Die Pflanzen sind zwar frostfest, vertragen im Winter jedoch keine Feuchtigkeit. Im Winter sollten Sie den Strauch mit einem Vlies schützen. Den Boden um die Pflanzen können Sie zusätzlich mit Reisig abdecken. Ein Rückschnitt vor dem Winter erfolgt nicht mehr, da die offenen Schnittstellen durch den Frost geschädigt werden können.
Krankheiten
Gelegentlich kann es passieren, dass sich unterschiedliche Pilzkrankheiten wie Mehltau auf den Blättern ausbreiten. In diesem Fall werden die betroffenen Triebe einfach entfernt. Durch eine falsche Pflege kann es passieren, dass die Blätter gelb werden und herabhängen. Die Ursache dafür sind übermäßige Wassergaben und möglicherweise die Bildung von Staunässe. Stellen Sie in diesem Fall das Gießen sofort ein. Pflanzen im Topf sollten Sie unverzüglich umtopfen und die alte Erde weitgehend entfernen.
Schädlinge
Der Mönchspfeffer wird nur selten von Schädlingen angegriffen. Gelegentlich kann es passieren, dass bei anhaltender Trockenheit sich darauf Spinnmilben breit machen. In diesem Fall duschen Sie die Pflanzen einfach regelmäßig ab. Durch die höhere Feuchtigkeit verschwinden die Spinnmilben von selbst.
Häufig gestellte Fragen
Bei einer Topfkultur muss der Wurzelballen geschützt werden. Binden Sie beispielsweise Jutesäcke um den Topf und stellen ihn auf eine Styroporplatte. Alternativ können Sie die Pflanze samt Topf auch im Gewächshaus überwintern. Dort graben Sie den Topf bis zur Hälfte in der Erde ein, wodurch der Wurzelballen ebenfalls weitgehend geschützt ist.
Die ursprüngliche Blühfarbe der Wildform ist ein zartes Blauviolett. Mittlerweile gibt es auch attraktive Zuchtformen, die weiße Blüten haben oder in einem dunklen Blau blühen.
Nein, eine Teilung verträgt der Halbstrauch nicht. Er sät sich jedoch gelegentlich selbst aus und diese Jungpflanzen können Sie ausgraben und neu einpflanzen, damit sie ausreichend Platz haben sich zu entwickeln.