Sonnenblumen pflanzen: so gelingt es
Sonnenblumen (Helianthus) setzen mit ihren aparten Blütenköpfen herrliche Akzente in jedem Garten. Bei der Anzucht und Pflanzung ist jedoch einiges zu beachten, damit sie mit der Sonne um die Wette strahlen können.
Auf den Punkt gebracht
- ein- und mehrjährige Sorten
- Einjährige Sorten jedes Jahr neu aussäen
- Vorkultur im Haus oder Direktaussaat ins Freiland möglich
- Jungpflanzen erst nach den Eisheiligen ins Freie pflanzen
- brauchen viel Wasser und Nährstoffe
Inhaltsverzeichnis
Jährlich neu aussäen
Einjährige Sonnenblumen können bei richtiger Pflanzung und Pflege zwischen zwei und drei Meter groß werden. Die Blütenköpfe erscheinen von Juli bis Oktober und können abhängig von der Sorte einen Durchmesser bis zu 30 cm und mehr erreichen. Die Farbpalette reicht von Goldgelb über Braun bis Rotgeflammt. Die großen Riesen sehen zwar robust aus, sind aber recht empfindlich und nicht winterhart. Sie müssen daher jährlich immer wieder neu ausgesät werden und brauchen dann eine gute Pflege. Die Kulturdauer der Sonnenblumen beträgt acht bis 14 Wochen. Die Aussaat kann direkt ins Freiland erfolgen, aber es ist auch eine Vorkultur möglich. Diese Sonnenblumen blühen in der Regel eher als im Freiland ausgesäte.
Im Haus vorziehen
Sonnenblumen können Sie bereits im März bis Anfang April im Haus pflanzen und vorziehen. Dies kann in Anzuchtschalen oder kleinen Töpfen erfolgen. Die Vorkultur in kleinen Töpfen hat dabei den Vorteil, dass die jungen Sämlinge nicht pikiert werden müssen. Die Töpfe sollten dabei einen Durchmesser von 10 bis 12 cm haben. Als Substrat kann normale Gartenerde, welche mit reifem Kompost angereichert wurde oder auch normale Blumenerde Verwendung finden. Ausgesät wird dann wie folgt
- Töpfe oder Anzuchtschalen mit Substrat füllen
- 2 bis 3 Samen pro Topf verwenden
- diesen 2 cm tief in feuchte Erde stecken
- Sonnenblumen sind Dunkelkeimer
- Samen mit Erde bedecken
- Töpfe warm und hell aufstellen
- Keimung erfolgt bei 15 bis 20 °C
- Keimdauer 8 bis 14 Tage
- nicht alle Samen keimen gleichzeitig
- Erde gut feucht halten
- aber Staunässe vermeiden
- Samen faulen sonst
Wenn die Keimlinge zwei bis drei Blätter haben, werden die zwei schwächsten Sämlinge herausgezogen oder abgeknipst. Es bleibt nur die stärkste Pflanze im Topf. Diese wird dann bis zum endgültigen Auspflanzen ins Freiland im Haus weiterkultiviert. Wichtig sind
- ein heller, warmer, sonniger Standort
- gleichbleibende Temperaturen um 15 °C
- ausreichend und regelmäßige Wassergaben
- keine Staunässe
Die Jungpflanzen haben einen sehr hohen Wasserbedarf. Normalerweise müssen die Jungpflanzen bei einer Anzucht im Topf, nicht unbedingt umgetopft werden. Es sei denn, dass der Topf zu klein geworden ist und die Wurzeln aus den Wasserabzugslöchern bereits herausragen. Hier ist es angebracht die Sonnenblume in einen etwas größeren Topf umzusetzen, bis sie schließlich an ihren Standort im Freien gepflanzt werden kann.
Hinweis: Nicht nur Schmetterlinge, sondern auch Bienen lieben diese Pflanzen. Aus den Blumen auf einem Hektar Feld produzieren Bienen 30 kg Honig.
Sonnenblumen ins Freie pflanzen
Die Sonnenanbeter vertragen keine kühlen Temperaturen, daher sollten im Haus vorgezogene Jungpflanzen erst nach den Eisheiligen, Mitte Mai, wenn keine Gefahr von Nachtfrösten mehr besteht, ins Freiland an Ort und Stelle gepflanzt werden. Die Bodentemperatur sollte dann nicht mehr unter 8 °C liegen. Das Pflanzen von Sonnenblumen ins Freiland sollte nach dieser Anleitung erfolgen:
- Pflanzloch muss doppelt so groß sein wie Wurzelballen
- ausgehobene Erde mit reifem Kompost mischen
- als Drainage eventuell etwas Sand ins Pflanzloch geben
- Sonnenblume einsetzen
- Erde auffüllen und leicht andrücken
- gut angießen
- Pflanzabstand je nach Sorte 30 bis 70 cm
Schwere Böden müssen vor der Pflanzung stets mit Sand aufgelockert werden. Auf einem Quadratmeter sollten nicht mehr wie vier Pflanzen stehen.
Tipp: Gerade Jungpflanzen sind bei Schnecken sehr beliebt. Es ist ratsam, um diese Schneckenkorn zu streuen.
Anleitung zur Direktaussaat
Die Aussaat ins Freiland kann ab April bis Mai erfolgen. Es dürfen allerdings keine Bodenfröste mehr auftreten und die Bodentemperatur sollte verhältnismäßig konstant warm sein, ansonsten erfolgt keine Keimung. Es ist empfehlenswert, dann Folgesaaten in Abständen von vierzehn Tagen bis in den Monat Juli hinein zu tätigen. Dadurch kann die Blühdauer verlängert werden. Vorgegangen wird wie folgt
- Boden tiefgründig lockern
- reifen Kompost oder Hornspäne untermischen
- 2 bis 3 Samen je Horst
- Saattiefe 2 bis 3 cm
- gut mit Erde bedecken
- sonst picken Vögel diese heraus
- Abstand je nach Sorte bis 50 x 50 cm
- gut angießen und feucht halten
- nach dem Auflaufen nur stärkste Pflanze stehen lassen
Falls noch Nachfröste auftreten, kann der Samen mit Laub bedeckt werden. Jungpflanzen erhalten eine Schutzhaube. Diese sind im Fachhandel erhältlich. Alternativ besteht die Möglichkeit, solche auch aus Pappe oder Folie selbst herzustellen.
In Töpfen kultivieren
Besonders kleine Sorten mit einer Höhe bis 120 cm können gut zur Kultur in Töpfen und Kübeln auf Terrasse und Balkon Verwendung finden. Diese sind mit Hormonen behandelt, damit der Wuchs niedrig bleibt. Besonders gut eignen sich dafür die Sorten
- Double Dandy
- Italian White
- Garden Statement
- Gelber Knirps
- Teddybär
Bei der Pflanzung im Topf oder Kübel ist einiges zu beachten, damit die Sonnenblumen auch gut gedeihen:
- für kleine Sorten Topfdurchmesser 30 bis 40 cm
- größere Pflanzen mindestens Töpfe mit 18 l Volumen
- je größer der Topf, desto größer die Pflanze
- schwere Tontöpfe wählen
- Untersetzer verwenden
- zuerst Drainageschicht aus Kies oder Blähton in Topf füllen
- dann Substrat aus Blumenerde oder Gartenerde mit Kompost gemischt
- eine Pflanze pro Topf einsetzen
- gut angießen
Der richtige Standort
Ursprünglich stammen die Sonnenblumen aus Nord- und Mittelamerika. Ihre Herkunft sagt da schon viel über Anforderungen an den Standort aus. Sie mögen es
- hell und warm
- windgeschützt, aber luftig
- mindestens 5 bis 6 Sonnenstunden am Tag
Weiterhin brauchen sie viel Platz, damit ihre Pracht voll zur Wirkung kommt. Daneben stellen sie aber auch einige Anforderungen an den Boden:
- gut durchlässig
- zur Drainage mit Sand anreichern und auflockern
- humus- und nährstoffreich
- deshalb reifen Kompost oder Hornspäne in Erde einarbeiten
- feucht, aber keine Staunässe
Interessant ist, dass die jungen Blumen ihre Blütenknospen und Blätter stets mit der Sonne drehen. Dies sollte bei der Standortwahl berücksichtigt werden, damit die Sonnenblumen auch richtig positioniert werden können. So zeigen die Köpfe
- Morgens gen Osten
- mittags gen Süden und
- abends gen Westen
Dieses Phänomen wird als „Heliotropismus“ bezeichnet. Dadurch wächst die Schattenseite schneller, hinzu kommt ein geringer Zellinnendruck auf der sonnenabgewandten Seite. Die Folge ist, dass der Blütenkopf das Gleichgewicht verliert. Bereits während der Nacht wendet er sich schon von West nach Ost. Bei älteren Exemplaren zeigen die Blütenköpfe dauerhaft der aufgehenden Sonne im Osten entgegen.
Richtige Pflege
Schon aufgrund ihres Standortes brauchen die Sonnenblumen viel Wasser. Sie gehören aber auch zu den Starkzehrern und müssen daher mit ausreichend Nährstoffen versorgt werden. Direkt über die Düngung ist die Steuerung der Entwicklung der Pflanzen möglich. Wird kaum oder nur wenig gedüngt, bleiben Blüten und Pflanzen klein. Weiterhin sollten die Blumen auch mit einem Pflanzstab gestützt werden, damit die Stiele bei Wind nicht umknicken. Bei der Pflege muss berücksichtigt werden
- regelmäßige Wassergaben
- an heißen Tagen mehrmals gießen
- Blätter können dann bis zu 2 Liter Wasser verdunsten
- bei Wassermangel hängen sie schlaff herab
- gießen morgens und abends
- Staunässe vermeiden
- Erdoberfläche sollte abgetrocknet sein
- zweimal wöchentlich stickstoffbetonte Düngergaben
- Flüssigdünger mit Gießwasser verabreichen
- Brennnesseljauche bestens geeignet
Tipp: Gerade in trockenen Sommern ist es wichtig, dass die Wurzel feucht ist, aber nicht nass. Dadurch kann ein Befall mit Mehltau vorgebeugt werden.
Häufig gestellte Fragen
Nein nicht unbedingt. Lediglich sollten die Blumen über der Erde abgeschnitten werden. Die Wurzeln verrotten dann in der Erde und lockern dabei den Boden auf und setzen gleichzeitig Nährstoffe frei.
Die beste Pflanzzeit ist der August. Diese Stauden blühen dann bereits im darauffolgenden Jahr.
Größere einjährige Blumen sollten nicht noch einmal umgepflanzt werden. Das Wurzelwerk ist recht ausladend und würde dabei beschädigt. Auch können die Stiele knicken. Hingegen können mehrjährige Sonnenblumen im Herbst umgepflanzt werden und dabei ist gleich eine Teilung größerer Stauden möglich.