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Lupinen-Standort

Lupinen-Standort: 6 wichtige Kriterien

Lupinus polyphyllus, wie die Gartenlupine wissenschaftlich korrekt bezeichnet wird, fällt durch ihre farbenprächtigen, großen Blütenkerzen auf. Damit Sie diese Pracht ausgiebig bewundern können, brauchen Lupinen einen passenden Standort.

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Auf den Punkt gebracht

  • möglichst sonniger Standort
  • an halbschattigen Plätzen mindestens drei Stunden Sonne am Tag
  • windarmer Platz im Garten, sonst knicken die hohen Stängel leicht um
  • ausreichend Platz zwischen den Pflanzen lassen, Luft muss zirkulieren können
  • magerer, lockerer Boden mit leicht saurem pH-Wert

Hier fühlen sich Lupinen wohl

Wie bei allen Stauden können Sie natürlich auch bei Gartenlupinen einen Standortwechsel vornehmen. Das ist vor allem dann zu empfehlen, wenn der bisherige Lupinen-Standort nicht optimal ist oder Sie zu umfangreich gewordene Exemplare teilen wollen. Der beste Zeitpunkt für ein solches Vorhaben ist der frühe Herbst. Besser ist es jedoch, von vornherein auf bestmögliche Wachstumsbedingungen zu achten. Die folgenden sechs Kriterien helfen Ihnen dabei, den passenden Platz im Garten zu finden.

Lupinen, Lupinus
Lupinen, Lupinus

Sonniger Standort

Der ideale Lupinen-Standort ist möglichst sonnig – je mehr Sonne auf die Staude herab scheint, desto schöner und üppiger blüht sie. Grundsätzlich gedeihen die Pflanzen zwar auch im Halbschatten, brauchen dann aber mindestens drei Stunden volle Sonne am Tag. Anderenfalls bleiben sie deutlich kleiner als normal und bilden auch nur wenige oder sogar gar keine Blüten aus.

Kein Wind

Bei optimalen Bedingungen erreichen Gartenlupinen Wuchshöhen zwischen 80 und 120 Zentimetern, wobei allein die Blütenkerzen bis zu 50 Zentimeter lang werden können. Diese langen Triebe sind nicht besonders windstabil, weshalb Sie für die Stauden einen geschützten, möglichst windstillen Standort aussuchen sollten. Ist es zu windig, knicken die Stängel schnell um bzw. wachsen schief. Ist ein solcher Lupinen-Standort im Garten nicht vorhanden, lassen sich die langen Triebe mit einer Blumenstütze oder einem Staudenhalter stabilisieren.

Tipp: Dennoch dürfen Lupinen nicht zu eng stehen, zwischen den einzelnen Pflanzen sollten Sie etwa 50 Zentimeter Abstand lassen. So kann die Luft zirkulieren, was einer Infektion mit Pilzkrankheiten wie Mehltau entgegenwirkt.

Magerer Boden

Gartenlupinen sind die richtige Wahl für magere, sandige Böden: Die Pflanzen reichern in ihren Wurzeln reichlich Stickstoff an, weshalb sie auch gern für eine Gründüngung verwendet werden – mit ihnen lässt sich nährstoffarmer Boden auf natürliche Weise aufbessern. Umgekehrt brauchen die Stauden allerdings auch keinen nährstoffreichen Untergrund. Sie versorgen sich schließlich selbst.

Lupinien

Durchlässige, lockere Bodenstruktur

Auch auf schwere Böden und die darauf häufig entstehende Staunässe reagieren die Hülsenfrüchtler empfindlich, obwohl ihre starken Wurzeln feste Erde grundsätzlich gut durchdringen können. Nur zu nass darf der Boden nicht sein, dies führt unweigerlich zum Tod der Pflanze. Als Lupinen-Standort am besten geeignet ist ohnehin ein sandiger, lockerer und gut durchlässiger Untergrund – hier fühlen sich die Gewächse am wohlsten und blühen besonders schön.

Tipp: Ein lehmiger, wenig durchlässiger Boden lässt sich allerdings mit der Gabe von reichlich Sand gut verbessern. Heben Sie ein großzügiges Pflanzloch aus, füllen Sie auf dessen Boden eine mehrere Zentimeter dicke Schicht Sand und mischen Sie den Aushub ebenfalls mit Sand. Anschließend können Sie die Lupinen pflanzen.

Niedriger pH-Wert

Gartenlupinen lieben einen leicht sauren pH-Wert, der möglichst zwischen 5,5 und 6,5 liegt. Sie können den pH-Wert Ihres Gartenbodens ganz einfach mit einem simplen Streifentest aus der Apotheke bzw. dem Baumarkt überprüfen. Liegt er zu hoch, vermischen Sie den Aushub des Pflanzlochs mit etwas Rhododendronerde oder Laubhumus.

Kein Kalk

Wie so viele Pflanzen, die einen sauren Boden brauchen, vertragen auch Gartenlupinen nur wenig Kalk. Deshalb sollte als Lupinen-Standort nur ein Boden mit nur wenig oder gar keinen Kalk ausgewählt werden. Zudem ist zum Gießen lediglich weiches Regenwasser bzw. gut abgestandenes und gefiltertes Leitungswasser zu verwenden – ansonsten reichert sich der darin enthaltende Kalk im Boden an und hebt allmählich dessen pH-Wert.

Lupine 'Schlossfrau', Lupinus polyphyllus
Lupine ‚Schlossfrau‘, Lupinus polyphyllus

Häufig gestellte Fragen

Kann ich Lupinen auch im Topf kultivieren?

Sofern Sie ein ausreichend großes und standsicheres Pflanzgefäß auswählen – dieses sollte eher tief als breit und möglichst aus schwerem Material wie beispielsweise Ton bestehen – lassen sich Zierlupinen auch sehr gut als Topfpflanzen auf dem Balkon oder der Terrasse kultivieren. Bevorzugen Sie möglichst niedrig bleibende Sorten, diese lassen sich im Kübel leichter halten und knicken nicht so schnell um. Auch im Topf brauchen die Stauden einen sonnigen Standort.

Sind Lupinen ein- oder mehrjährig?

Die hübschen Zierlupinen sind mehrjährige Stauden, die jedes Frühjahr aufs Neue austreiben und Sie viele Jahre lang mit ihren auffälligen Blütenkerzen erfreuen. Die Pflanzen sind winterhart und robust, lediglich die vorjährigen Triebe sollten Sie im Frühjahr zurückschneiden. Topflupinen brauchen zudem einen Winterschutz, indem Sie etwa das Pflanzgefäß mit einem Vlies oder ähnlichem umwickeln.

Was mache ich nach der Blüte? Abschneiden oder Verblühtes stehenlassen?

Lupinen blühen zwischen Mai und Juni, danach entwickeln sich aus den befruchteten Blüten dunkle, samenhaltige Schoten. Sofern Sie die verblühten Stängel vor der Fruchtbildung zurückschneiden, bilden die Pflanzen bis zum August einen späten zweiten Blüteflor aus. Lassen Sie das Verblühte hingegen stehen, so samen sich die Stauden zuverlässig selbst aus.

Sind diese Pflanzen eigentlich giftig?

Die üblicherweise für den Garten bzw. den Topf angebotenen Zierlupinen sollten nicht gegessen werden, sie sind aufgrund enthaltener Bitterstoffe (Alkaloide, etwa Lupinin und Spartein) giftig. Schon der Verzehr einer einzigen Samenschote kann Vergiftungserscheinungen wie Herzrasen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Schwindel verursachen. Wollen Sie die Pflanzen für den Verzehr anbauen, so sollten Sie auf die ungiftigen Süßlupinen zurückgreifen. Deren Samen sind sehr eiweißreich.


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