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Was dürfen Meerschweinchen essen

Was dürfen Meerschweinchen essen? | Futterliste

Neben Hunden, Katzen und Hamstern zählen Meerschweinchen zu den beliebtesten Haustieren. Doch was steht eigentlich auf ihrer Futterliste? Lesen Sie hier, was Meerschweinchen essen dürfen (und was nicht).

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Meerschweinchen haben äußerst empfindliche Verdauung
  • Gras und Heu als Grundnahrungsmittel füttern
  • Abwechslung durch Futterpflanzen, Gemüse und Kräuter
  • Obst nur in geringen Mengen
  • Zweige als Beschäftigungsmaterial anbieten (weniger zum Abnutzen der Zähne)

Futterliste für Meerschweinchen

Meerschweinchen, genauer gesagt Hausmeerschweinchen (Cavia porcellus form. domestica), sind Pflanzenfresser. Die Basis ihres Speiseplans bilden Gras und Heu. Für Abwechslung sorgen verschiedene Futterpflanzen, Gemüse, Kräuter und Obst. Der Menüplan für die beliebten Haustiere gliedert sich dabei in fünf Futterkategorien:

  1. Gras und Heu (Basis, Grundnahrungsmittel)
  2. Blattgemüse, Kräuter und Futterpflanzen (reichlich)
  3. Frucht- und Knollengemüse (in kleineren Mengen)
  4. Obst (in geringen Mengen, „Leckerli“)
  5. Zweige und Äste zur Regulierung des Zahnwachstums (reichlich)

Tipp: Gras darf, wie Gemüse auch, nass verfüttert werden, wenn es frisch ist.

Meerschweinchen richtig füttern

Da die Auswahl an geeigneten Pflanzen groß ist, sollten Sie beachten, dass der Verdauungstrakt von Meerschweinchen äußerst empfindlich ist. Für artgerechtes und gesundes Füttern sind daher folgende zwei Punkte ausschlaggebend:

  • beim gewohnten Futtermix bleiben
  • längerfristige Änderungen schrittweise vornehmen („anfüttern“) und über mindestens sieben Tage ziehen (z.B. frisches Gras im Frühling, neue Gemüsesorten)
Mehrere Meerschweinchen trinken Wasser
Vergessen Sie nicht, Ihre Meerschweinchen mit ausreichend Wasser zu versorgen!

Feste Nahrungszeiten kennen die Nager nicht. Meerschweinchen essen den ganzen Tag über kleinere Mengen oft in einem Abstand von 15 bis 20 Minuten. So stellen sie sicher, dass ihr Verdauungstrakt nicht über, sondern gleichmäßig belastet wird. Dies funktioniert jedoch nur, wenn sie tagsüber eine abwechslungsreiche Kost vorfinden.

Tipp: Verteilen Sie das Futter auf mehrere Plätze im Gehege. Ist der Futterplatz zu klein, kommen rangniedere Tiere oft zu kurz.

Gras und Heu

Heu ist für Meerschweinchen ein Grundnahrungsmittel und sollte den Nagetieren rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Da es ihnen für die Verdauung wichtige Ballaststoffe liefert, sollten Sie auf beim Kauf besonders auf die Qualität achten:

  • schöne grüne Farbe
  • duftet nach frischen Gräsern und Blumen

Altes oder minderwertiges Heu riecht staubig und schimmelig. Damit es für Ihre Meerschweinchen immer frisch ist, sollten Sie es in kleinen Mengen direkt ab Hof beziehen.

Frischer Rasenschnitt

Achtung: Rasenschnitt kann heftige Blähungen verursachen, deshalb sollten Sie ihn Ihren Meerschweinchen unter keinen Umständen zum Essen geben.

Blattgemüse/Kräuter/Futterpflanzen

  • Acker-Hellerkraut (Thlaspi arvense)
  • Ackersenf (Sinapis arvensis)
  • Acker-Winde (Convolvulus arvensis)
  • Acker-Witwenblume (Knautia arvensis)
  • Alant (Inula helenium)
  • Amaranth (Amaranthus)
  • Basilikum (Ocimum basilicum)
  • Bach-Nelkenwurz (Geum rivale)
  • Bärwurz (Meum athamanticum)
  • Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Braunellen (Prunella)
  • Breitwegerich (Plantago major)
  • Brennnessel (Urtica): auch getrocknet, Winterfutter
  • Bunte Kronwicke (Securigera varia)
  • Chicorée (Cichorium intybus var. foliosum)
  • Dill (Anethum graveolens)
  • Duftveilchen (Viola odorata)
  • Echtes Labkraut (Galium verum)
  • Ehrenpreis (Veronica)
  • Eichblattsalat
  • Eisbergsalat (Lactuca sativa var. capitata nidus tenerimma)
  • Eisenkraut (Verbena officinalis)
  • Endivie (Cichorium endivia L. var. latifolium)
  • Erdbeer-Fingerkraut (Potentilla sterilis)
  • Färber-Wau (Reseda luteola)
  • Feld-Klee (Trifolium campestre)
  • Feldsalat (Valerianella locusta)
  • Fetthenne (Hylotelephium telephium)
  • Frauenmantel (Alchemilla)
  • Frühlings-Platterbse (Lathyrus vernus)
  • Friséesalat (Cichorium endivia L. var. crispum)
  • Fünffingerkraut (Potentilla reptans)
  • Futterwicke (Vicia sativa)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
Meerschweinchen auf Wiese mit Gänseblümchen
  • Giersch (Aegopodium podagraria): reich an Vitamin C
  • Goldnessel (Lamium galeobdolon)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Günsel (Ajuga)
  • Habichtskraut (Hieracium)
  • Hasen-Klee (Trifolium arvense)
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Hohes Fingerkraut (Potentilla recta)
  • Hornveilchen (Viola cornuta)
  • Johanniskraut (Hypericum)
  • Kamille (Matricaria)
  • Kerbel (Anthriscus)
  • Kleinblütiges Weidenröschen (Epilobium parviflorum)
  • Knopfkraut (Galinsoga): reich an Vitamin C
  • Kopfsalat (Lactuca sativa var. capitata)
  • Koriander (Coriandrum sativum)
  • Leinkraut (Linaria vulgaris)
  • Liebstöckel (Levisticum officinale)
  • Löwenzahn (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Lollo rosso/bionda (Lactuca sativa var. crispa)
  • Mädesüß (Filipendula)
  • Margerite (Leucantheum vulgare)
  • Malven (Malva)
  • Mauerlattich (Mycelis muralis)
  • Melisse (Melissa officinalis)
  • Mittlerer Klee (Trifolium medium)
  • Nachtkerze (Oenothera biennis)
  • Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium)
  • Patagonisches Eisenkraut (Verbena bonariensis)
  • Petersilie (Petroselinum crispum)
  • Pfeilkresse (Lepidium draba)
  • Pimpinelle (Sanguisorba minor)
  • Radicchio (Cichorium intybus var. foliosum)
  • Radieschenblätter (Raphanus sativus var. sativus)
  • Reiherschnabel (Erodium cicutarium)
  • Ringelblume (Calendula officinalis)
  • Romanasalat (Lactuca sativa var. longifolia)
  • Rotklee (Trifolium pratense)
Meerschweinchen frisst Kleeblatt
  • Salbei (Salvia)
  • Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Sonnenblume (Helianthus): Kerne machen dick!
  • Spitzwegerich (Plantago lanceolata)
  • Staudenknöterich (Fallopia): für den Winter trocknen
  • Stockrose (Alcea rosea)
  • Storchschnabel (Geranium)
  • Thymian (Thymus)
  • Vogelmiere (Stellaria media)
  • Vogel-Wicke (Vicia cracca)
  • Wald-Erdbeere (Fragaria vesca): Früchte nur als Leckerli füttern
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wegwarte (Cichorium intybus)
  • Weißer Gänsefuß (Chenopodium album)
  • Wiesen-Salbei (Salvia pratensis)
  • Winterkresse (Barbarea vulgaris)
  • Wundklee (Anthyllis vulneraria)
  • Zaun-Wicke (Vicia sepium)
  • Zaunwinde (Calystegia sepium)

Frucht- und Knollengemüse

Meerschweinchen frisst Möhre
Gemüse sollten Sie vor dem Füttern waschen und in kleinere Stücke schneiden.
  • Fenchel (Foeniculum vulgare): Knolle und Grün
  • Gurke (Cucumis sativus)
  • Herbstrübe (Brassica rapa subsp. rapa subvar. esculenta)
  • Karotte (Daucus carota): plus Grün
  • Knollensellerie (Apium graveolens var. rapaceum)
  • Mairübe (Brassica rapa subsp. rapa var. majalis): plus Grün
  • Pak Choi (Brassica rapa subsp. chinensis)
  • Paprika (Capsicum): alle Farben, ohne Strunk
  • Pastinake (Pastinaca sativa)
  • Petersilienwurzel (Petroselinum crispum subsp. tuberosum)
  • Stangensellerie (Apium graveolens var. dulce)
  • Tomate (Solanum lycopersicum): ohne Grün

Hinweis: Beim Verfüttern von Gemüse sollten Sie darauf achten, dass es Bio-Qualität besitzt.

Äste und Zweige

Meerschweinchen mit Zweig im Hintergrund
Kleine Äste oder Zweige sind ein artgerechtes Beschäftigungsmaterial für Meerschweinchen. Mit wenigen Ausnahmen (insbesondere die hochgiftige Eibe!) sind fast alle einheimischen Baumarten zum Füttern geeignet.
  • Apfel (Malus)
  • Apfelbeere (Aronia)
  • Aprikose (Prunus armeniaca)
  • Birke (Pendula)
  • Birne (Pyrus)
  • Blutpflaume
  • Bocksdorn (Lycium barbarum): Beeren als Beifutter
  • Brombeere (Rubus sect. Rubus): beliebtes Winterfutter, Beeren als Beifutter
  • Buche (Fagus)
  • Eiche (Quercus)
  • Elsbeere (Sorbus torminalis): Früchte als Beifutter
  • Erle (Alnus)
  • Esche (Fraxinus)
  • Feige (Ficus carica)
  • Felsenbirne (Amelanchier)
  • Forsythie (Forsythia × intermedia)
  • Hasel (Corylus avellana)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus): Früchte als Beifutter
  • Johannisbeere (Ribes)
  • Kirsche (Prunus avium)
  • Linde (Tilia)
  • Pappel (Populus)
  • Pflaume (Prunus domestica)
  • Quitte (Cydonia oblonga)
  • Ranunkel (Ranunculus)
  • Spiere (Spiraea)
  • Weide (Salix)
  • Wein (Vitis): Weintrauben als Beifutter
  • Weißdorn (Crataegus)
  • Zwetschge (Prunus domestica subsp. domestica)

Obst

Aufgeschnittener Pfirsich auf Holzbrettchen
Meerschweinchen mögen Pfirsiche.

Obst sollte für Meerschweinchen ein Leckerli sein und daher nur in geringen Mengen verfüttert werden. Stammen die Früchte nicht aus dem eigenen Garten, sollten Sie Bio-Obst aus einer vertrauenswürdigen Quelle anbieten. Bei den Nagetieren beliebte und unproblematische Obstsorten sind:

  • Apfel: ohne Kerngehäuse
  • Birne: ohne Kerngehäuse
  • Mirabelle: ohne Kern
  • Nektarine: ohne Kern
  • Pfirsich: ohne Kern
  • Sanddornbeere
  • Wassermelone: ohne Kerne, erfrischt im Sommer

Häufig gestellte Fragen

Was dürfen Meerschweinchen nicht essen?

Beim Füttern der Nagetiere sollten Sie auf Körner aller Art verzichten. Dies gilt ebenso für säurehaltiges Obst wie zum Beispiel Orangen. Zwiebel, Knoblauch und Porree sind für Meerschweinchen ebenso tabu wie Hülsenfrüchte und Kohl in größeren Mengen. Auch Kartoffeln, Rhabarber und exotischere Früchte wie Avocado und Kokosnuss gehören nicht auf die Futterliste. Pflanzen, die für den Menschen giftig sind, sind es in der Regel auch für Meerschweinchen.

Kann ich das Gehege mit Zweigen von Nadelbäumen dekorieren?

Als Deko im Gehege von Meerschweinchen eignen sich beispielsweise Fichte oder Tanne, da sie nur leicht angeknabbert werden. Weihnachtsbäume sollten nicht verwendet werden, denn sie sind meistens gespritzt.

Welche Zierpflanzen sind im Garten gefährlich für Meerschweinchen?

Im Garten sind für die Nagetiere beispielsweise Buchsbaum, Alpenweilchen, Akelei, Blauregen, Christrosen oder Pfingstrosen giftig. Rosen sind ungiftig für Meerschweinchen, dürfen jedoch wegen der Stacheln nur von Tieren, die keine Zahnprobleme haben, gefressen werden.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.

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