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Pfingstrosen im Beet pflanzen

Pfingstrosen pflanzen – so gehen Sie beim Umpflanzen vor

Pfingstrosen sind über Jahrzehnte hinweg ein Garant für romantische Blütenpracht im Frühlingsgarten. Ihrem Ruf als Sinnbild unvergänglicher Opulenz werden Päonien nur dann gerecht, wenn Sie die Bauerngartenrosen fachgerecht einpflanzen. Diese Prämisse gilt für Stauden- und Strauchpfingstrosen gleichermaßen. Die folgende Anleitung erläutert detailliert den sachkundigen Ablauf beim Pflanzen, Umpflanzen und Umtopfen. Profitieren Sie von fundierten Informationen zum idealen Standort und der korrekten Pflanztechnik. Wie Sie Paeonia richtig umsetzen, finden Sie hier heraus.

Video-Tipp

Die beste Pflanzzeit

Es sind primär die krautigen Päonien, die im Beet und Kübel mit ihrem verschwenderischen Blütenflor prahlen. Allen voran die Gemeine Pfingstrose (Paeonia officinalis), gefolgt von der Chinesischen Pfingstrose (Paeonia lactiflora) sowie den prächtigen Hybriden. Die  Strauch-Päonie (Paeonia × suffruticosa) ist seltener am malerischen Blütenschauspiel beteiligt, weil sie in unseren Breiten einzig in wintermilden Lagen mehrjährig zu kultivieren ist. Wann für die verschiedenen Pfingstrosen-Arten das Zeitfenster für die Pflanzung geöffnet ist, vermittelt die folgende Übersicht.

  • Containerpflanzen: von Mai bis Oktober
  • wurzelnackte Strauchpfingstrosen: von September bis Oktober/November

Bitte achten Sie beim Erwerb von Containerpflanzen darauf, dass es sich nicht um eingeschlagene Wurzelware handelt, sondern um tatsächlich im Topf herangezogene Pfingstrosen. Wenn Züchter die Wurzelware für den Frühjahrsverkauf lediglich in Container umsetzen, verfügen die Pflanzen entweder über keine oder nur sehr wenige Wurzeln.

Pfingstrosen zum richtigen Zeitpunkt pflanzen

Das reduziert die Aussichten auf eine erfolgreiche Pflanzung im April oder Mai. Demgegenüber sind Sie auf der sicheren Seite, wenn Sie Ihre neuen Gartenschönheiten im Herbst als echte, wurzelnackte Ware erwerben und einpflanzen.

Standort

So ist der vorbildliche Standort beschaffen

Wählen Sie für Ihre Päonien einen Standplatz, der in den vergangenen 10 Jahren nicht mit Pfingstrosengewächsen besiedelt war. Auf diese Weise beugen Sie Wachstumsdepressionen infolge von Bodenmüdigkeit wirksam vor. Alle Arten und Hybriden gedeihen als Tiefwurzler und hinterlassen im Erdreich Wurzelreste, die für nachfolgende Generationen ein hohes Gefahrenpotenzial für Krankheiten bergen.

In jungen Jahren sollten Bauern-Pfingstrosen zudem nicht dem Wurzeldruck angrenzender Gehölze ausgesetzt sein. Da sich die floralen Schmuckstücke Zeit lassen mit dem Wachstum, ist eine Vergesellschaftung mit Blütensprintern nicht zu empfehlen, um einer unerwünschten Beschattung entgegenzuwirken. Hinsichtlich der Licht- und Temperaturverhältnisse sowie der Bodenstruktur zeichnen die folgenden Attribute den optimalen Standort aus.

Der optimale Standort:

  • sonnige oder absonnige Lage
  • gerne warm und windgeschützt
  • humose, lockere und nährstoffreiche Erde
  • frisch-feuchter bis mäßig trockener Boden ohne Staunässe
  • vorzugsweise ein leicht saurer pH-Wert von 5,5 bis 6,5
  • in Topfkultur eine hochwertige Kübelpflanzenerde auf Kompostbasis

Pfingstrosen sollten fachgerecht eingepflanzt werden

Einige der prächtigsten Päonien beginnen schon früh im Jahr mit ihrem Blütenrausch. Diese Eigenart geht für die zarten Knospen mit der Gefahr einher, von verspäteten Bodenfrösten in Mitleidenschaft gezogen zu werden. Der Frost selbst ist nicht das Problem. Vielmehr hält das empfindliche Zellgewebe der Zerreißprobe nicht immer Stand, wenn die Morgensonne auf die befrorenen Knospen fällt und diese innerhalb von Minuten auftauen. Beziehen Sie diesen Aspekt mit ein in die Standortwahl, steht einem alljährlichen Blütenfestival nichts mehr entgegen.

Vorbereitung der Erde

Unabhängig davon, wann Sie sich für die Pflanzung von Pfingstrosen entscheiden, stellt die sachkundige Bodenvorbereitung die Weichen für ein üppiges Wachstum. Bevor Sie sich der Beeterde oder dem Kübelsubstrat widmen, stellen Sie die wurzelnackten respektive eingetopften Päonien in Wasser.

So richten Sie den Boden gekonnt her für die Jungpflanzen:

  • as Erdreich mindestens 2 Spaten tief umgraben und kräftig durchharken
  • Steine, altes Wurzelwerk und Unkraut sorgfältig entfernen
  • nochmals harken und rechen, um eine feine Krümelstruktur zu generieren
  • den Boden mit reifem Kompost oder Guanogranulat bestreuen und oberflächlich einarbeiten

Schenken Sie dem Kübelsubstrat bitte ebenfalls Ihre Aufmerksamkeit. Direkt aus der Tüte, fehlt es der Pflanzerde zumeist noch an Durchlässigkeit und Strukturstabilität. Indem Sie das Substrat optimieren mit Sand, Lavagranulat, Perlite Atmungsflocken und etwas Lauberde, erzeugen Sie für Stauden- und Strauchpfingstrosen ideale Startbedingungen.

Fachgerecht einpflanzen

Die Pflanztechnik unterscheidet nach Stauden- und Strauchpfingstrosen. Während die geschilderten Vorbereitungsarbeiten für beide Kulturformen konform gehen, trennen sich die Wege im Rahmen der Pflanzung wie folgt.

Pfingstrosen brauchen einen warmen, windgeschützten Standort

Stauden-Pfingstrosen

Alle krautigen Päonien gedeihen als Erdschürfepflanze, im Fachjargon Hemikryptophyt. Diese Definition bezieht sich darauf, dass sich die Überdauerungsknospen unter der Erde befinden, während die oberirdischen Pflanzenteile alljährlich im Winter absterben.

Die richtige Pflanztiefe stellt somit die wichtigste Prämisse dar für eine verschwenderische Blütenfülle. Geraten die Knospen zu tief in den Boden, fällt der Austrieb im Frühjahr schlimmstenfalls vollständig aus. Über der Erde fallen die Augen gleichwohl dem Frost zum Opfer.

So machen Sie es richtig:

  • das Pflanzloch entspricht dem doppelten Volumen des Wurzelwerks
  • dem Aushub etwas Kompost und Hornspäne hinzufügen
  • die Päonie so tief einpflanzen, dass sich die untersten Knospen maximal 3 cm in der Erde befinden
  • die Grube mit Erde auffüllen und angießen
  • den Boden nicht mulchen, damit die unterirdischen Augen die Sonne erahnen können

Handelt es sich um eine der modernen, intersektionellen Paeonia-Hybriden, beläuft sich die ideale Pflanztiefe auf 5 bis 6 cm. Diese Kreuzungen aus Päonien-Stauden und Sträuchern treiben zwar in jedem Jahr aus der Basis aus, verfügen gleichwohl über die Fähigkeit, nach einem milden Winter aus dem überwinterten Holz auszuschlagen und daran zu blühen.

Pfingstrosen gibt es in vielen unterschiedlichen Blütenfarben

Strauchpfingstrosen

Strauchpfingstrosen sind eine Komposition aus einem Edelreis und der Wurzel einer widerstandsfähigen Wildart, wie Paeonia officinalis oder Paeonia lactiflora. Bei diesen verholzenden Pfingstrosen verfolgt die sachgerechte Pflanzung das Ziel, dass sich der Edelhybride innerhalb von 2 bis 3 Jahren von der Wildunterlage ablöst, um ein eigenständiges Wurzelsystem auszubilden. Eine zu geringe Pflanztiefe könnte diesen Plan zunichtemachten. Zumindest ein Teil der Edelsorte kommt daher mit unter die Erde.

So geht es:

  • der Durchmesser der Pflanzgrube beläuft sich auf 50 bis 60 cm
  • die Pflanztiefe so bemessen, dass die Veredelungsstelle sich 10 cm unter der Oberfläche befindet
  • die Erde gut andrücken und ausgiebig wässern
  • keinen Mulch verteilen

Kundenfreundliche Baumschulen und Gartencenter markieren die Veredelungsstelle mit einem Etikett. Nutzen Sie dieses zu Ihrer Orientierung und entfernen es anschließend, damit es später nicht in die Rinde einwächst.

Richtiger Pflanzabstand

Pflanzabstand mit Weitsicht bemessen

Ihr langsames Wachstum täuscht darüber hinweg, dass Pfingstrosen im Laufe der Jahre beeindruckende Ausmaße erzielen. Wenn Sie Ihre floralen Kostbarkeiten einpflanzen oder umpflanzen, berechnen Sie bitte einen ausreichenden Freiraum. Stauden-Paeonia wünschen sich ein Territorium von etwa einem Quadratmeter für die ungehinderte Entfaltung.

Damit geben sich die intersektionellen Hybriden nicht zufrieden, denn ihnen steht der Sinn nach mindestens 2 Quadratmetern Platz. Damit eine Strauchpfingstrose alle Erwartungen erfüllen kann, sollten sich im Umkreis von 2 bis 3 Quadratmetern keine Pflanznachbarn tummeln.

Richtig eintopfen

Zumindest über einige Jahre setzen Pfingstrosen im Kübel auf dem Balkon und der Terrasse blütenreiche Akzente. Die Vorgehensweise unterscheidet sich von der Pflanzung im Beet dabei nur minimal. Wichtigster Unterschied ist die Anlage einer Drainage über dem Wasserablauf. Bevor Sie das empfohlene Substrat einfüllen, legen Sie auf dem Topfboden einige Tonscherben aus, um Staunässe zu verhindern.

Als wasserführende Schicht sind überdies anorganische Blähtonkugeln ausgezeichnet geeignet. Breiten Sie ergänzend ein atmungsaktives Vlies über der Drainage aus, kann das Material nicht so schnell verschlämmen. In Puncto Pflanztiefe gelten die gleichen Vorgaben, wie für Pfingstrosen im Beet.

So gehen Sie beim Umpflanzen vor

Entgegen gängiger Auffassung unter Hausgärtnern können Sie Ihre Päonien selbst noch nach Jahren umsetzen. Es ist zwar nicht von der Hand zu weisen, dass die langlebigen Bauernrosen ihr Optimum nur dann entfalten, wenn sie ungestört bleiben. Gleichwohl liegt der Wechsel an einen neuen Standort im Bereich des Möglichen, sofern Sie beim Umpflanzen den folgenden Vorgaben Ihre Aufmerksamkeit schenken.

Pfingstrosen braucht die richtige Pflanztiefe, um vollauf zu Blühen

Terminwahl

Die Entscheidung, wann Sie eine gut etablierte Paeonia umsetzen oder umtopfen, bestimmt maßgeblich über den erfolgreichen Verlauf. In der Zeit von September bis Oktober verkraften Pfingstrosen den Stress so gut, dass sie unter Idealbedingungen bereits in der folgenden Saison ihre ersten Blüten präsentieren. Wann Sie eine Kübel-Paeonia umtopfen, unterliegt Ihrer individuellen Entscheidung. Wählen Sie einen Termin im Frühjahr, wird sich die Blütezeit ins nächste Jahr verschieben.

Umpflanzen und teilen gehen Hand in Hand

Eine voll entwickelte Pfingstrose in ihrer Gesamtheit an einen neuen Standort zu verpflanzen, ist in der Regel nicht von Erfolg gekrönt. Verfahren Sie hingegen nach folgender Anleitung, dürfen Sie sich spätestens nach 2 Jahren über neue Knospen und Blüten freuen.

  • Stauden zurückschneiden bis auf 10 cm
  • an Strauchpfingstrosen das Laub entfernen
  • den Wurzelstock weiträumig ausgraben und gründlich abbrausen
  • mit einem scharfen Messer den Wurzelballen zerschneiden
  • jedes Teilstück verfügt über mindestens 3 Augen

An den krautigen Pfingstrosen erkennen Sie die schlafenden Augen als kleine Erhebungen unter der Rinde. An Strauchpfingstrosen fallen die Knospen deutlicher auf, da sie zumeist rötlich gefärbt sind. Bitte achten Sie darauf, dass jedes Segment über 3 oder mehr dieser schlafenden Knospen verfügt, damit sich in der nächsten Saison mehrere, kräftige Triebe entwickeln können.

Jedes Teilstück setzen Sie zeitnah am neuen Standort in die zuvor aufbereitete Erde. Für Stauden-Pfingstrosen gilt wiederum die ideale Pflanztiefe von 3 cm für das untere Auge. Da sich an adulten Päonien-Sträuchern die Edelsorte mittlerweile von der Wildunterlage getrennt hat, empfehlen wir in diesem Fall eine Pflanztiefe von 5 cm, wie sie auch für die intersektionellen Hybriden Standard ist.

Pfingstrosen sollten auch regelmäßig zurückgeschnitten werden

Richtig umtopfen

Hat eine Pfingstrose den Kübel vollständig durchwurzelt, kommen Sie um den Wechsel in ein größeres Gefäß nicht mehr herum. Spätestens wenn die Wurzelstränge aus der Bodenöffnung wachsen oder sich durch das Substrat drücken, sollten Sie die beengte Pflanze umtopfen. Zumindest in den ersten 3 bis 5 Jahren geben Pfingstrosen im Kübel ein blütenreiches Stelldichein, bis sie anschließend die Dimension sprengen und besser ins Beet ausgepflanzt werden.

In diesen Schritten gehen Sie richtig vor:

  • den Wurzelballen austopfen und von altem Substrat reinigen
  • auf dem Topfboden eine Drainage anlegen und mit einem luft- und wasserdurchlässigen Vlies abdecken
  • eine erste Schicht der Kübelpflanzenerde einfüllen
  • die Höhe so bemessen, dass die bisherige Pflanztiefe gewahrt bleibt
  • das restliche Substrat einfüllen, andrücken und gießen

Wählen Sie einen ausreichend großen Kübel von mindestens 20 Litern Volumen, damit Sie Ihre Pfingstrosen nicht alljährlich der stressigen Prozedur aussetzen müssen. Inwiefern es zu einem Verpflanzschock kommt, woraufhin die Blüte längere Zeit ausfällt, hängt von der jeweiligen Konstitution Ihrer Päonien ab.


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