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Blumenerde schimmelt

Blumenerde schimmelt: was tun? | 7 Methoden

Trotz liebevoller Pflege zeigt sich auf der Erde im Blumentopf plötzlich ein weißlicher Belag. Schimmel ist bei Zimmerpflanzen keine Seltenheit. Um die Gefahr rasch zu beseitigen, ist gezieltes Handeln gefragt. Wenn die Blumenerde schimmelt, sollten Sie diese 7 Methoden ausprobieren.

Video-Tipp

Schimmel in der Blumenerde

Schimmelpilze erkennen

Zunächst ist abzuklären, ob es sich bei dem weißlichen Belag auf der Blumenerde tatsächlich um Schimmel handelt. Dieses Phänomen kann generell zwei unterschiedliche Gründe haben. Zum einen kann der Belag das Ergebnis von zu hartem Wasser sein. Zum anderen ist es möglich, dass die Blumenerde schimmelt. Ist das Wasser, mit dem man die Pflanzen gießt, zu hart, bildet sich im Laufe der Zeit an der Oberfläche des Substrates Kalkstein. In der Regel hat der abgeschiedene Kalk einen leicht gelblichen Farbstich und hat eine krümelige oder auch harte Konsistenz. Der Schimmelpilzbelag hingegen sieht eher flauschig und weich aus.

Gefahr durch Schimmelbefall

Obwohl Schimmelpilze im Zusammenhang mit der eigenen Wohnung Unbehagen auslösen, spielen sie in der Natur eine wichtige Rolle im Kreislauf des Ökosystems, da sie sich von abgestorbenen Organismen ernähren. Sie befinden sich in nahezu allen Böden und tragen dort zur Humusbildung bei. Dort stellen sie weder für die Pflanzen noch für Mensch und Tier eine Gefahr dar. Zu einem gesundheitlichen Risiko – vor allem für empfindliche und allergische Menschen – werden sie erst, wenn sie Sporen freisetzen.

Schimmel auf Blumenerde

Voraussetzungen für das Wachstum

Zu den idealen Nährböden für Schimmelpilze gehören organische Materialien wie Humus oder Kompost. Kommt noch genügend Feuchtigkeit hinzu, beginnt der Pilz zu wachsen. Damit sich der Schimmelpilz überhaupt ausbreiten kann, sind folgende Kriterien notwendig:

  • überschüssige Feuchtigkeit (nasses Substrat oder über 60 % relative Luftfeuchte)
  • organischer Untergrund
  • je nach Pilzart Temperaturen von 0 bis 50 Grad
  • niedriger Sauerstoffgehalt im Substrat
  • pH-Werte zwischen 4,5 und 6,5

Selbst sterile Erde ist auf Dauer nicht frei von Schimmelsporen zu halten. In der Regel stört der Pilz jedoch nicht, da er unterirdisch seine Arbeit verrichtet. Sind die Bedingungen optimal, kann er sich jedoch schlagartig ausbreiten und die Blumenerde wird schimmelig.
Übrigens: Weniger anfällig für Schimmelbildung sind Lehmböden oder andere Substrate mit hohem mineralischem Anteil.

Methoden zur Bekämpfung

Schimmelt die Substratoberfläche, ist das ein Zeichen dafür, dass der Pilz Sporen zu seiner Vermehrung bildet. Dieser Pilzrasen sollte in jedem Fall rasch entfernt werden. Bringen Sie Pflanzen, deren Erde schimmelt, nach am besten zunächst nach draußen. So können sich die Sporen nicht unkontrolliert im Zimmer verteilen. Für empfindliche Menschen empfiehlt es sich, Handschuhe und eine Atemmaske zu tragen.

Bekämpfung mit Sand

Um den Schimmelrasen auf der Blumenerde wieder loszuwerden, ist es notwendig, die Bedingungen für den Pilz so ungemütlich wie möglich zu machen. Häufigste Ursache dafür, dass die Erde schimmelt, ist ein zu gut gemeintes Gießverhalten. Sind viele Schimmelsporen im Substrat, kann schon eine kurze Vernässung dazu führen, dass dessen Oberfläche schimmelig wird. Lassen Sie den Ballen deshalb zunächst einmal gut antrocknen. Entfernen Sie in jedem Fall die oberste Schicht der Pflanzenerde, auch wenn das Myzel sicherlich auch weiter unten zu finden ist. Anschließend bedecken Sie die Oberfläche mit einer etwa zwei Zentimeter dicken Schicht aus mineralischen Bestandteilen.

Dazu eignen sich:

  • Sand
  • Blähton
  • Bims
  • Lavagranulat
Blähton als Drainage
Blähton

Durch die große Oberfläche dieser Materialien kann die Blumenerde schneller abtrocknen. Zudem bieten sie dem Schimmel keine geeignete Nahrungsgrundlage. Dieses Verfahren eignet sich vor allem für Pflanzen, die in einem großen Kübel auf dem Balkon oder der Terrasse stehen.

Zimmerpflanzen umtopfen

In den meisten Fällen ist es nicht notwendig, gleicht die ganze Pflanzenerde auszutauschen. Schaden kann Umtopfen jedoch nie. Versorgen Sie die Pflanze mit frischer, hochwertiger Blumenerde, die gut durchlässig für Luft und Wasser ist, entfernen Sie damit nicht nur den Schimmelpilz, sondern beugen damit auch erneuter Schimmelbildung vor. Holen Sie den Wurzelballen an einem gut durchlüfteten Ort auf dem Balkon oder der Terrasse aus dem Topf und entfernen Sie so viel des alten Substrates wie möglich. Klebt noch sehr viel davon an den feinen Wurzeln, kann die Erde mit zimmerwarmem Wasser abgespült werden. Zum Einpflanzen verwenden Sie vorzugsweise hochwertige Qualitätserden mit Sandanteil. Insofern Sie die Pflanze wieder in denselben Topf setzen, muss dieser gesäubert und sterilisiert werden. Die Pilzsporen können Sie auf unterschiedliche Weise abtöten:

  • kochendes Wasser
  • heiße Essiglösung
  • Alkohol (mindestens 70%)

Bekämpfung mit Hausmitteln

Neben der rein mechanischen Entfernung des Schimmelpilzes kann dieser auch mit verschiedenen Mitteln in der Blumenerde bekämpft werden. Bei Zimmerpflanzen ist jedoch von der chemischen Keule abzuraten. Es gibt einige Hausmittel, die im Kampf gegen den Substratpilz helfen und die Umwelt nicht belasten. Die Mittel wirken vor allem vorbeugend, sind in begrenztem Maße jedoch auch dann noch effektiv, wenn die Erde bereits sichtbar schimmelt.

Lebermoosextrakt

Beim Lebermoos-Extrakt handelt es sich um ein Naturprodukt, das im Boden ohne Rückstände schnell abbaubar ist. Generell haben Moose eine pilzhemmende Wirkung. Besonders ausgeprägt ist diese Wirkung beim Dreilappigen Peitschenmoos (Bazzania trilobata). Es schützt gegen eine Vielzahl von Pilzen und anderen Schaderregern und stärkt gleichzeitig die Pflanzen, ohne für Mensch und Tier giftig zu sein.

  • vorbeugend: 5 ml Extrakt in 1 l Wasser
  • alle 10 bis 14 Tage einsprühen
  • akut: 20 ml Lebermoos-Extrakt in 100 ml Wasser
  • drei Tage in Folge besprühen

Übrigens: Es ist auch die Verwendung von Torfmoosen möglich.

Teebaumöl

Teebaumöl ist ein natürlicher Alleskönner. Es hilft nicht nur gegen saugende Insekten an Pflanzen, sondern auch gegen Schimmel zeigt es eine gute Wirkung. In der Regel reicht eine Mischung aus 15 bis 20 ml Teebaumöl auf einen Liter Wasser völlig aus, um die Schimmelsporen auf der Pflanzenerde abzutöten. Dazu sprühen Sie die Lösung einfach auf die betroffene Erdoberfläche auf und wiederholen die Prozedur gegebenenfalls ein paar Tage später noch einmal.

Teebaumöl zur Schädlingsbekämpfung

Tipp: Alternativ können Sie auch mit der Mischung getränkte Tücher für etwa zwei Tage auf die Blumenerde legen.

Aktivkohle

Ist erst ein ganz kleiner Teil der Substratoberfläche mit einem flauschig weißen Pilzbelag überzogen, kann Aktivkohle die weitere Ausbreitung verhindern. Streuen Sie das Pulver dazu fein auf die Pflanzenerde auf und wiederholen die Maßnahme eventuell nach ein paar Tagen.

Zimt

Alternativ zu Aktivkohle kann das Bestreuen der Erdoberfläche mit Zimt die Sporen in gewissem Maße abtöten.

Zimtstangen

Blumenerde sterilisieren

Ist die Pflanzenerde bereits im Sack schimmelig geworden, müssen Sie diese nicht zwangsweise wegwerfen. Bei kleineren Mengen ist es problemlos möglich, diese zu sterilisieren. Die keimfreie Erde ist perfekt zur Aussaat von Blumen und Gemüsepflanzen geeignet. Da die Pilze keine Temperaturen von deutlich über 60 Grad vertragen, können sie mit einer Hitzebehandlung unschädlich gemacht werden. Bei diesem Verfahren werden allerdings auch alle anderen Mikroorganismen und Tiere abgetötet, die sich im Substrat befinden. Dazu eignen sich zwei einfache Verfahren:

1. Sterilisation in der Mikrowelle

Befeuchten Sie die Blumenerde mit Wasser, sodass sie leicht feucht ist. Anschließend füllen Sie eine flache Schicht in einen mikrowellengeeigneten Behälter.

  • 5 bis 10 Minuten
  • höchste Stufe

2. Backofen

Alternativ können Sie das Substrat auch im Backofen sterilisieren.

  • auf 200 Grad vorheizen
  • Blech mit feuchter Erde bedecken
  • mindestens 20 Minuten behandeln

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